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Hundeausstellung in Saarbrücken

Chiva und Abby zu Besuch

Es ist Pfingsten, 23. und 24.05.2010. Die Stadt Saarbrücken läd wieder mal zu einer Hundeausstellung ein, am Sonntag zur internationalen und Montag zur nationalen. Natürlich dürfen bei solch einer Veranstaltung die Kromis nicht fehlen. Und tatsächlich sind zwei Damen gemeldet, Abby von der krausen Eiche und meine Cousine Chiva vom fünfzinnigen Hochzeitsturm. „Nur zwei Hunde? “ könnte jetzt jemand sagen, doch besser zwei als gar keine! Schade nur, dass sich diesmal keine Rauhaarkromis präsentieren.


Hey Chiva, bei so einer Ausstellung geht es zu wie bei der Körung. Neben dem Laufen im Ring muss man auch noch auf den Tisch. Gliedmassen und Muskulatur werden abgetastet,  die Zähne gezeigt. Nein, nur nicht falsch verstehen. Nicht die nette Richterin anknurren oder das blendend weiße Gebiss durch das Hochziehen der Lefzen zeigen und somit eine feindselige Haltung zum Ausdruck bringen. Beim Zähnezeigen wird nur ins Maul geschaut, um die Vollständigkeit der Zähne zu prüfen. Natürlich würde das auch mit einem sauberen Zahnabdruck funktionieren, doch keiner wollte seinen Arm freiwillig zur Verfügung stellen. Feiglinge!


Dass ein Kromi sich bei solch einer Untersuchung nicht gerade wohl fühlt, kann man sowohl Chiva als auch Abby ansehen. Doch sie müssen es über sich ergehen lassen. Am besten funktioniert dies übrigens mit einem Trick. Man stellt sich vor, dass man statt in einer mit Menschen und Hunden überfüllten Halle auf einem Tisch gerade im saftigem Grün einer Wiese steht, mitten eines wunderbaren Spaziergangs. Dass man gleich laufen und spielen kann, statt an einer Leine durch den Ring zu trotten, sich von fremden Hunden angaffen und von ebenso fremden Personen anfassen zu lassen. Und so beantwortet sich die Frage, warum nur zwei Kromis bei dieser Ausstellung gemeldet sind. Die Natur ist unsere Welt, nicht die stickigen und vollen Hallen. Und trotzdem macht es Sinn, denn mit Ausstellungen gibt es neben Spaziergängen eine weitere Möglichkeit, unsere Rasse zu zeigen und vorzustellen.


Und am Ende der Schau gibt es für die Besten noch reichlich Preise und Auszeichnungen, manchmal auch ein besonderes Leckerlie von Frauchen. So bekommen unsere beiden Damen, die in unterschiedlichen Altersklassen starten, an beiden Tagen jeweils ein V1. Chiva wird sogar am Sonntag mit V1, Anw. Dt. Jug. Ch.-VDH, BOB, Saarlandjugendsieger 2010 und am Montag mit V1, Anw. Dt. Jug. Ch.-VDH, BOB, Club Jgd. CAC, Jugendsieger 2010 ausgezeichnet (habe alles abgeschrieben, denn merken kann man sich so was doch nicht). Auf Grund des BOB muss sie sogar noch länger bleiben, um mit anderen Siegern gemeinsam noch in den Ring zu steigen, Gewinner unter sich... Kein Wunder, dass sie trotz der eingefahrenen Auszeichnungen kein besonders glückliches Gesicht macht. Sie weiß bestimmt schon, was ihr zu diesem Zeitpunkt entgeht.


Denn während sie und Abby sich am Sonntag immer noch in der Halle abmühen, sich von ihrer besten Seite dem Publikum und den Richtern zeigen, bereite ich alles für den Abend vor, die Aftershow-Party. Klar werden meine Zweibeiner mit eingespannt, doch die Verantwortung für alles trage immer noch ich. Die Rasen muss gemäht, der Parcours aufgestellt, der Grill vorbereitet werden... Nun wie Ihr sehen könnt, ist schon fast alles erledigt. Für Essen und Trinken ist ebenfalls gesorgt, sogar Wasser für uns Hunde hat Herrchen extra besorgt, denn unser Leitungswasser ist laut unserem Versorger an diesem Tag verkeimt und darf nur abgekocht getrunken werden. Was ein Graus! Wir warten nur noch auf die zwei Damen, damit der Tag so richtig schön seinen Abschluss finden kann.


Wir? Chiva's Schwester Chayenne ist mit von der Partie. Also Küsschen links und Küsschen rechts und dann gleich in den Garten. Chayenne kommt mit ihrem Menschenrudel schon etwas früher, um mir bei den Vorbereitungen zu helfen, aber wohl vor allem, um alles abzunehmen. So sind eben die Frauen, zuerst uns Männer schaffen lassen und dann kritisch alles betrachten und seinen Senf dazu abgeben: die Sprungstangen weiter nach Hinten, den Sprungreifen etwas höher und nicht zu nah an der Feuerstelle, die Slalomstangen müssen gerade und in einer Reihe stehen... Bin ich froh, dass ich immer noch solo bin. Jeden Tag so einen Stress, das könnte ich nicht aushalten. Da liebe ich schon eher mein Lebensmotto: Die Ordnung ist das halbe Leben, doch ich lebe in der anderen Hälfte.


Also teste ich noch auf Wunsch von Chayenne den Tunnel. Es soll nachher alles stabil und richtig aufgebaut sein. Denn wenn man so große Gäste (Titelträger!) erwartet, ist keine Mühe zu groß und umsonst. Schließlich soll es ein wunderbarer und unvergessener Abend für alle werden, unsere Zwei- aber vor allem auch für uns Vierbeiner.


Und dann ist es endlich so weit. Während sich Chiva mit Chayenne vergnügt - hier sehen wir einen optimal angesetzten Schenkelbeißer von Chayenne als Spielaufforderung an ihre Schwester - vertreiben uns Abby und ich die Zeit wie zwei erwachsene Hunde.... Ihr könnt Euch nichts darunter vorstellen? Dann solltet Ihr unbedingt den nächsten Beitrag in meinem Tagebuch lesen.


Wer soviel rumtobt, der hat natürlich auch einen Kromi-Hunger. Unsere Zweibeiner kämpfen mit dem gegrillten Fleisch auf ihren Tellern und den leckeren Salaten, heben dazu auch mal ein Glas, wir Hunde machen stattdessen unsere Futternäpfe blitzblank leer. Und zwischendurch wird natürlich schon mal geschaut, wie weit der andere ist. Schließlich ist der Tag noch lange nicht zu Ende und eine kleine Spielrunde ist immer noch drin.  Ein voller Bauch ist dabei überhaupt kein Hindernis.


Und dann sind mal wieder zwei wunderschöne Tage zu Ende. Abby ist leider nach Hause gefahren, Chayenne auch. Ein letzter Spaziergang mit Chiva. Ich zeige ihr, wo ich jeden Morgen mit meinem Herrchen unterwegs bin. Und in einem kleinen Blumenmeer lassen wir uns kurz nieder. Natürlich werden bei solch einem Anblick sofort die Fotoapparate gezückt, doch wir beide wollen einfach nur noch entspannt kurz den Augenblick genießen.

 


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